Ich über mich in einem Satz:

In aller Kürze würde ich mich beschreiben als inspirierenden, krisenerprobten & humorvollen Lebenskünstler, der noch viele Menschen dazu anstiften möchte, ihr eigenes Leben, das Leben anderer und die (Arbeits-)Welt ein bisschen besser zu machen.

Etwas ausführlicher

„Welcher Mensch will ich mal gewesen sein?“

Diese Frage habe ich mir im ersten Lockdown immer und immer wieder gestellt. Aus den Antworten darauf habe ich später einen Nachruf auf mein Leben verfasst. Nicht auf mein vergangenes, sondern auf mein noch zu lebendes Leben. Eine Art „call for action“ und Orientierungshilfe für meine "Restlaufzeit". 

Dies vorweg: Nachdem ich zusammengeschrieben hatte, welch toller Kerl ich denn gewesen sein will, wenn ich irgendwann mal auf dem Sterbebett liege, folgte der Reality-Check: Wer bin ich heute? Meine Antworten mündeten in der Idee zu einem neuen Vortrag: „Ralph Goldschmidt. Bekenntnisse eines Heuchlers.“ Mehr Schein als Sein. Mehr Talk als Walk. Seitdem arbeite ich daran, dass das anders wird. Und bei allen Fortschritten, die ich dabei mache:  Wenn Sie gleich weiterlesen, tun Sie das bitte in dem Wissen, dass ich bei einigen Punkten noch Luft nach oben habe. Und bei den anderen noch ein bisschen mehr.

Nachruf auf mich selbst:

  • Ich habe mein Leben gelebt, statt gelebt zu werden, und nur wenig ausgelassen, um mich selbst und das Leben in all seiner Fülle und Vielfalt zu erkunden. 
  • Ich habe geliebt. Das Leben. Mich selbst (mit all meinen Macken). Meine Nächsten. Und auch die Übernächsten. Und ich habe die Menschen das spüren lassen. Vor allem meine vier wunderbaren Kinder, für die ich ein echt guter Vater war.
  • Ich war integer. Habe immer öfter getan, was (meiner Meinung nach) richtig war, nicht, was ankam. Wenn ich Wasser predigte, soff ich Wasser, nicht Riesling (jedenfalls meistens). Ich habe gesagt, was ich tat, und getan, was ich sagte. Ich habe mir nicht selbst in die Tasche gelogen. Auch dann nicht, wenn andere mich dazu einluden. Und ich wurde kein Arschloch, obwohl mir viele zeigten, wie das geht.
  • Ich habe viele Menschen inspiriert und dazu angestiftet, ihr eigenes Leben, das Leben anderer und überhaupt die Welt ein bisschen besser zu machen. Auch die Arbeitswelt.
  • Für andere wertvoll zu sein war mir wichtiger, als „erfolgreich“ zu werden. 
  • Ich habe mich gezeigt, wie ich bin. Mich nackig gemacht, ohne Maske, verletzlich, mit all meinen Macken.
  • Ich habe mich ernst genommen, aber nicht besonders wichtig. 
  • Ich war großzügig.
  • Ich konnte zwar nicht die Welt retten. Aber ich war mehr Teil der Lösung als Teil des Problems.
  • Es ist mir auch in schwierigen Momenten gelungen, mir meinen Humor und meine Zuversicht zu bewahren und nicht an der Menschheit zu verzweifeln.

Unterm Strich war ich ein recht passables, authentisches „Role-Model“ für das, was ich so predigte. Immerhin.

Vita

Die frühen Jahre (Geburt - Anfang 20)

Kindheit & Jugend

Am Silvesterabend 1963 als Zangengeburt ans Licht der Welt gezerrt. Wunschkind gewesen. Auf dem elterlichen Weingut an der Mosel aufgewachsen. Viel Sport gemacht. Auch Abi. Nicht Winzer geworden, sondern Banklehre gemacht. Puh. Und 15 Monate Bundeswehr. Hm.

(Doppel-)Studium

Traum erfüllt: Sport studiert an der Deutschen Sporthochschule ("Spoho") Köln, mit viel Herzblut. Und VWL, an der Uni Köln, mit weniger Herzblut. Viel weniger. Finanziert mit ein wenig BaföG und vielen Jobs.  Auf Wirtschafts-, Sozial- und Leistungspsychologie konzentriert. Stipendium für „International Management“ an Italiens Elite-Uni „Bocconi“ in Mailand erhalten. Dipl.-Volkswirt & Dipl. Sportwissenschaftler geworden. Als einer der Jahrgangsbesten. Immerhin.

Unternehmensberatung, Hochzeit, Vater, Freiberufler, Unternehmer, Trainer & Coach

Gleich nach dem Examen, quasi gleichzeitig: Hochzeit, erster Sohn, Umzug nach Frankfurt, Job in einer Unternehmensberatung als Trainer & Coach für gestresste Vorstände und Führungskräfte. Toller Job. Miese Unternehmenskultur. Nur ein Jahr geblieben. 

Selbstständig gemacht. Ohne Geld. Ohne Kunden. Mit Kind. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Mit einem Partner Unternehmen gegründet. Nach schwierigem Beginn tolle Erfolgsstory mit Millionen-Projekten bei Top-Unternehmen: Als Trainer & Coach Einzelpersonen, Teams und Unternehmen in Entwicklungs- , Veränderungs- und Transformationenprojekten begleitet und „nach vorne“ gebracht.

Qualifikation als Coach & Entwicklung als Mensch

Wenig ausgelassen, um persönlich – privat wie beruflich – zu „gedeihen“. Ca. ein Dutzend Aus- und Fortbildungen als Trainer & Coach absolviert, insb. in Methoden der Humanistischen Psychologie. Daneben aber auch so ziemlich alle „Erfolgsgurus“ dieser Zeit reingezogen. (Zum Teil echt schlimm.) Für mich viel wichtiger als all das: Selbsterfahrung! Habe wenig ausgelassen, um mich selbst in möglichst allen Facetten meines Seins und meiner Persönlichkeit kennenzulernen. Und wie so oft: Die bitteren Erfahrungen waren die hilfreichsten.

Zwischenfazit: Läuft!

Für die meisten Menschen in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis war ich immer der Sonnyboy. Der Strahlemann, dem alles locker von der Hand geht. Bei dem alles läuft. Den die Kerle mögen und die Frauen lieben. Dem alles gelingt, einfach so, ohne jede Anstrengung. Und nur diese Seite von mir habe ich gezeigt. Warum? Weil ich möglichst viele Punkte sammeln wollte auf der „Findet-mich-super-Skala“. Hat ziemlich gut funktioniert. Aber das war und ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit… s.u.

Crash!

Dotcom-Blase geplatzt… und alle Projekte storniert. Fuck! 

An meinem 40. Geburtstag (Silvester 2003) mit 40 Grad Fieber beim Amtsgericht Köln Privatinsolvenz angemeldet. Haus weg. Wohnung weg. Auto weg. Frau weg. Kinder weg. Weit weg (10.000 km). Bei Freunden Geld geliehen, um 2-3x/Jahr hinzufliegen. Harte, aber sehr erkenntnisreiche Zeit. 

Raus aus dem Hamsterrad (40-60)

Neustart, Buch & Vorträge

Auszeit mit der Frage: Was ist mir wirklich, wirklich wichtig? Und was nicht? Leben umgestellt, mit den Worten Einsteins: „Die besten Dinge im Leben kann man für Geld nicht kaufen.“ Also raus aus dem Hamsterrad. Weniger Arbeit, viel Sinn & Spaß, viel Sport, kleiner Weinberg, viel Zeit für Freunde, viel Zeit für mich. Kinder (endlich!) zurück in Köln, zwei weitere kamen hinzu (wieder weniger Zeit für mich ☺). Buch geschrieben. Fokus auf Vorträge/“Keynotes“ statt Seminare, Trainings & Coaching. In den Olymp der „Real Top-Speaker” aufgestiegen. Als Impulsgeber und Sparringspartner für Unternehmer und Top-Manager, incl. DAX- Vorständen, reüssiert. 15 Jahre wunderbare, geile Jahre!

Corona-Jahre, „Wanderprediger“ & Anstifter für eine bessere Welt

Kompletter wirtschaftlicher Einbruch (3 Jahre mit je 80-90% Umsatzminus im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit), dafür seeeehr viel Zeit. Viele Spaziergänge, mehrere Jakobswege und die Frage: „Wer will ich mal gewesen sein?“ Wanderprediger geworden. Mit voller Überzeugung, viel Herzblut, irrem Einsatz und letztem Geld die „Lommer-jonn“-Bewegung gegründet. Ziel: Die Welt retten (haha!), Motto: „Viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Eine manische Phase mit vielen tollen Erfahrungen (ca. 1,5 Jahre), aber komplett überambitioniert. 

Maske ab: Die Schattenseiten

Hier noch ein Blick auf das, was ich in all den Jahren nicht gezeigt, sondern mal bewusst, mal unbewusst, verdrängt, verleugnet, kompensiert, schöngeredet, für mich behalten oder nur mit Therapeuten besprochen habe. Weil sie nicht so gut sind fürs Renommee, weil man damit keine Pluspunkte sammelt oder „Kompetenzvermutungen“ aufbaut: Abtreibung, Scheidung, Pleite, Drogen, psychosomatische Beschwerden, depressive Phasen, Selbstzweifel, Heuchelei, Versagensängste, Ohnmacht, Scham- und Schuldgefühle.

Und dennoch: Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede. So isses nun mal: schwere Zeiten gehören dazu. Bei jedem. Lebenskunst hat aus meiner Sicht ganz viel damit zu tun, gerade mit Krisen, anderem Ungemach und „unschönen“ Gefühlen konstruktiv umgehen zu können. Der Weg dahin ist nicht ganz leicht... aber er lohnt sich allemal!

Und in Zukunft (60 - ???)

S.o. meine Antworten auf die Frage „Welcher Mensch will ich mal gewesen sein?“ 

"Du bist der beste Vater & Ex-Mann, den ich mir vorstellen kann!"
Cleo, die Mutter meiner beiden ältesten Söhne.

"Ralph Goldschmidt lebt vor, was er zum Besten gibt. Absolut authentisch!" Prof
 Prof. Dr. Markus Warg, ehem. Mitglied des Vorstands Signal Iduna